Sonntag, 29. November 2009
Orphelia oder nicht.
Cecilia oder nicht.
The Pure Blonde oder nicht.

KlosterMeisterEckhart oder nicht.
Lotus Vihara oder nicht.
Australien oder nicht.

Obdachlosigkeit oder nicht.
Suizid oder nicht.
Die dreidimensionale, materielle Welt vor meinen Augen oder nicht.

Körperarbeit oder Denkarbeit als Lebensschwerpunkt.
Der Heilige Geist oder nicht.


All das ist austauschbar aber nicht Amfortas.



Es ist beeindruckend und ein bißchen erschreckend: Wie ich letztes Jahr - fast zur gleichen Jahreszeit - doch genau die gleiche Denkkurve durchschritt.
Ich ging monatelang auf dem Zahnfleisch, hielt mich mit Anstrengung von Suizidgedanken, Selbstmitleid und Nervenklinik fern, und kam zuletzt zu dem Schluss, dass das einzig Konstante in meinem Denken der Gedanke an Amfortas ist.
Er war und ist die einzige Ausnahme in meinen dümmlichen Schlachtfeldern; er ist das einzige Element, bezüglich dem kein primitiver Egoismus beteiligt ist. Bezüglich jeder anderer Frage spielte die Sorge um mein persönliches Lebensheil stark herein - bei ihm nicht.

Nun machte ich die gleiche Entdeckung noch einmal. Doch diesmal wird Amfortas mir wohl kein Ziel sein können, an das ich glauben kann. Eine Neuauflage scheint nicht möglich. Ich habe ihn bisher ja noch nichteinmal angerufen und weiß noch nicht einmal, ob er sich das Buch besorgt hat, das ich ihm empfohlen habe.

Nachdem ich also nun das Nicht-Egoistische in mir erkannt habe und darüber klar entschieden habe - ich werde mich nicht noch einmal mit gleichem Pathos in dieses Ziel werfen - kann ich mich mit größerer Klarheit meinen egoistischen Belangen zuwenden.


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Donnerstag, 24. September 2009
Gibt es für mich einen Weg in dieser Welt?


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Montag, 21. September 2009
Ich habe das Gefühl, gerade eine dieser Chancen im Leben souverän verpasst zu haben.
Genauer gesagt habe ich das Gefühl, souverän an einer Illusion vorbeigegangen zu sein.

Ja, es wäre durchaus möglich, dass ich mich später vielleicht einmal zurücksehne nach dieser Zeit, und dass ich bereue, die Möglichkeiten nicht besser genutzt zu haben.
Dies ist aber nur möglich, wenn ich einige Faktoren im Zuge nachlassender Erinnerungsschärfe vergesse.

Dieses Angebot hier ist eben doch nicht perfekt genug für mich. Es ist nicht der Traum, nach dem man sich verzweifelt sehnen kann.

"Ein ganz normales Leben führen" - manchmal komme ich mir vor wie der Psychopath aus dem Film "Sieben", der in seinem System die letzte zu sühnende Todsünde selbst verkörpert: Neid. Neid auf ein ganz normales Leben. Nur dass es bei mir nicht Neid ist, sondern DUMMHEIT. Ich denke in Kategorien von überstarkem "falsch" und überstarkem "richtig"; ich denke mit "mikroskopischer ANGST". Ich frage ängstlich: Sollte ich nicht doch vielleicht zu einem ganz normalen Leben finden? Fehlt mir hier nicht etwas? Ist etwas falsch an mir? Verpasse ich vielleicht etwas Großes?

Das ist alles so ein verdammter Bullshit, dass man dies noch nichtmal erklären darf.

"Ein ganz normales Leben führen" ist also ganz gewiss nicht mein Ding. Ich werde immer rastlos sein, wenn ich versuchen werde, es mir hier in dieser Welt bequem zu machen.
Kein Traum der Welt gibt mir nachhaltige Erfüllung.

Sollte ich später einmal bereuen, dass ich meine Zeit hier im Kloster Meister Eckhart nicht besser genutzt habe, so möge mir bitte ein netter Mensch eine Kugel durch den Kopf jagen.


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