Donnerstag, 28. Oktober 2010
parzifal am 28.Okt 10, 20:02 im Topic
Zeichen
Auf dem Weg zu meinem Vater. Eine Zugreinigungskraft kommt an meiner Sitzeinheit vorbei. Vor meinen Füßen liegt ein Taschentuch. Ich schiebe es in Gangnähe, damit es leichter vom Zugreiniger aufgenommen werden kann. Doch er sieht noch mehr; direkt unter meinem Sitz befindet sich noch Müll. Er holt es sich mit seinem Kehrbesen. Aus irgend einem Grund schaue ich seinem Besen hinterher. Ich sehe Kupfergeld und meine, es könnte ein Glückscent sein, doch ich bin zu faul, ihn aufzuheben. Der Boden scheint mir ziemlich dreckig zu sein und er liegt relativ weit hinten.
Wenig später will ich mir eine Brezel für 80 Cent kaufen. Ich glaube, ich könnte mein Kleingeld loswerden, doch es ergibt alles zusammengerechnet nur 79 Cent...
[= achte auf kleine Winke und Fingerzeige ? ...]
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parzifal am 28.Okt 10, 12:33 im Topic
Zeichen
Ich besuche meinen Vater spontan und es passt perfekt. Er sagt es sogar explizit. Und er wollte auch gerade eine Kleinigkeit mit mir bereden... Dann der Film Br****: Es gibt eine Cecilia. Es gibt eine Tür mit einer großen, schönen 17 darauf. (Dies ist der Ort, an dem sich die lokale Gangsterszene mit Waffen versorgt.) Es gibt als Hauptakteur einen schrägen Killer, suizidgefährdet. Er geht eine Beziehung mit Cecilia ein. Am Ende wird er angeschossen. Im letzten Moment fasst er den klaren Wunsch, dass er leben möchte. Hier hört der Film auf. Ausgang ungewiß.
Auf dem Weg zu meinem Vater 2 Katzen. Auf dem Rückweg wieder eine Katze. [Katzen = Frauen ... bzw. ganz besonders Cecilia... siehe auch: Autokennzeichen MI:AU = ******:Australien...]
Ich glaube, das hängt alles mit meiner neuesten Idee zusammen: mir ein Ticket nach Australien kaufen für den 31.12.2010!
...
Wie gut der Film doch auf mich passt. Seltsam, dass ich das erst im Nachhinein mit einigem Abstand bemerke. Am Anfang sagte mein Vater sogar: "Der Typ erinnert mich an Dich." - der Killer ist völlig desinteressiert an der Kultur in Br*** und er versucht nur, sich in seinen Mantel hinein zu verkriechen, weil ihm die ganze Zeit so kalt ist. Und diese Endszene! ... im aller-allerletzten Moment des Films, schwer angeschossen wird er gerade in den Krankenwagen verladen, formt sich in ihm der feste Wunsch, dass er leben möchte.....................
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Sonntag, 29. August 2010
parzifal am 29.Aug 10, 17:44 im Topic
Zeichen
Fahre mit dem Bus M85 zufällig an der Klingsorstraße in Berlin vorbei. Ich steige eine Station später aus und laufe zurück. Ein kleines Hinweisschild über dem Straßennamen: "Opernfigur aus Parsifal von Richard Wagner".
Es gibt auch einen Amfortasweg - mit genau
44 Hausnummern...
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Dienstag, 16. März 2010
parzifal am 16.Mär 10, 20:40 im Topic
Zeichen
Das Bedürfnis nach Zeichenerfüllungen bzw. göttlichen "Erfüllungen" ganz allgemein steht auf einer Basis von sehr "weltlicher Emotionalität".
Diese wird u.a. beherrscht von dem willkürlichen und unbedingten Glauben an etwas Höheres und etwas Wichtigeres als das eigene Leben.
Es ist ein erstaunlich direktes Zusammentreffen von verschwenderischer Emotionalität und eiskalter Rationalität...
Weltlich ist das Ganze insofern, als dass es Platz läßt für die Welt und für die stereotypischen Muster des Heldentums: Das Handeln in der Welt wird als etwas potentiell Bedeutsames begriffen, mitunter auch "höchst Bedeutsames" - eine Grundsatzentscheidung, der man eben nicht unbedingt folgen muss.
So übt sich der Buddhist lieber in allgemeinem Gleichmut und sieht die Welt eher als Spiel und Illusion an, der es zu entfliehen gilt oder gegenüber der es gilt, sich stark und überlegen zu machen. Dies ist dort die einzige Aufgabe eines "höheren Ranges" und eigentlich gibt es kaum noch einen höheren Rang für irgend etwas, denn es ist im Grunde alles gleich hochrangig.
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parzifal am 16.Mär 10, 15:09 im Topic
Zeichen
Die Notwendigkeit, sich auf das allerhöchste Ziel auszurichten, ergibt sich schon aus dem Umstand, große, große Angebote in der Vergangenheit ausgeschlagen zu haben.
Ein jedesmal geschah dies doch aufgrund einer Einstellung, die das Angebot zwar zu würdigen wußte, der jedoch immer auch etwas fehlte und bezüglich dieses fehlenden Etwas eben keine Kompromisse machen wollte.
Ich glaube fest, dass das "Allerhöchste" eben keiner Zeichen bedarf.
Und möglicherweise ist es sogar so, dass Zeichen ganz ausschließlich ein Merkmal von im Vergleich zum Absoluten "niederen" Zielen sind...
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Montag, 15. März 2010
parzifal am 15.Mär 10, 18:50 im Topic
Zeichen
Kompromißlos die höchste Erfüllung suchen. Zeichen, die auf etwas anderes verweisen, ablehnen!...
Und letztlich muss ich natürlich zugeben: auch Amfortas' Heilung ist nicht das höchste Ziel für mich. Das höchste Ziel für mich ist wie für jeden anderen auch: Gott.
Doch braucht es Zeichen für Gott?
...
Zeichen sind ein Teil der Welt.
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Die letzte Entscheidung liegt immer in einem selbst - aber das müsste eigentlich so oder so klar sein...
andererseits: wofür sind Zeichen da, wenn nicht (auch) dafür, einen mal auf einen ganz anderen Trip zu bringen? Sind sie nicht (vor allem) auch dafür da, jemandem, der sich in einer kleingeistigen Ideologie verschanzt hat, immer wieder vor den Bug zu schießen, um ihn da rauszulocken?
...
Letztlich hängt wohl alles an der Frage, ob man sich selbst richtig einschätzen kann. Ob man genug Mut dafür hat, ob man mit sich selbst tief genug in Kontakt gehen kann, und ob man einen zur Klarheit fähigen und willigen Geist hat.
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Samstag, 27. Februar 2010
parzifal am 27.Feb 10, 23:17 im Topic
Zeichen
Ich kann nach all den Jahren nur eines mit Bestimmtheit sagen - nein: mit nur 99%iger Bestimmtheit:
Das Universum spricht klar und direkt zu Dir.
In der Regel ist Deine Interpretation eines Zeichens also auch genau so gemeint, wie Du es verstehst.
Widersprüchliche Zeichenkombinationen sind dazu kein Gegenargument. Es liegt nunmal in der Natur der Sache, dass Zeichen nicht immer nur von ganz oben kommen, sondern auch von den unteren Schichten in der Hierarchie alles Lebenden gebildet werden. Dort herrscht Vielheit vor, dabei nicht immer Einheit und Harmonie. Es kann also zu einer Art Konkurrenzkampf kommen, bei dem man aus unterschiedlichen Richtungen umworben wird.
Davon unabhängig kann es auch passieren, dass man selbst in seinem Inneren gespalten ist und dadurch widersprüchliche Zeichen anzieht, oder auch, dass einem einfach mehrere Wege offen stehen, und man ebend eine Wahl treffen muss.
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Mittwoch, 20. Januar 2010
parzifal am 20.Jan 10, 22:22 im Topic
Zeichen
Übrigens gibt es einen interessanten Gedanken von Gurdjieff bezüglich "Schicksal".
Er behauptet, dass der Mensch, um ein Schicksal zu haben, überhaupt erstmal auf einer gewissen Entwicklungsstufe stehen muss. Unterhalb dieser lebt der Mensch nach dem "Gesetz des Zufalls" (was gewiss ein paradoxer Ausdruck ist).
Nach oben hin ist aber sogar wieder ein Heraustreten aus seinem Schicksal möglich. Die Phase, in der der Mensch dem "Gesetz des Schicksals" unterworfen ist, ist nur eine Phase, wenn sich der Mensch weiterentwickelt.
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