Montag, 23. November 2009
Vor ein paar Tagen baute sich innerhalb meiner ständigen, angestrengten Reflektionen über das Leben die Vorstellung in mir auf, dass es doch vielleicht sein könnte, dass irgend ein Mensch auf dieser Welt ganz genau versteht, wie ich geliebt werden will. Er versteht es, weil er es selbst nicht anders wollen würde. Er versteht es und bereits dieses Verstehen ist fast schon die ganze Liebe.

(Nichts von wegen "you look good", "what a handsome man", "you are great" ... lediglich das Bewusstsein über seine Pflicht zum Streben nach OBEN - das als Widmung zur Beziehung verstärkt wird)

In dieser Vorstellung war es nicht mehr nötig, ständig zu versuchen, mich auch mit dem Unperfekten dieser Welt zufrieden zu geben.
In dieser Vorstellung war die für mich notwendige Perfektion in der Liebe gegeben. Zum ersten Mal gelang es mir, "weltliche Liebe" als einen für mich möglichen Lebensweg zu entdecken, bzw. als ein zukünftig sehr zentrales Element in meinem Leben.

Allein durch diese Vorstellung erfuhr ich bereits die Liebe viel stärker, um die es mir letztlich allein gehen könnte.
(Als ob die Offenheit des eigenen Geistes bereits alles sei... die Freiheit, nach Perfektion zu fragen...)
Spaß und weltliches Treiben machte unter dem Einfluss dieser "Liebe" plötzlich viel mehr Sinn. Sie ließ das Leben wie einen Luxus erscheinen, der so oder so eine Extra-Zugabe ist. Unbeschwertes Genießen aller-simpelster weltlicher Erscheinungen und Tätigkeiten war plötzlich wieder möglich.

...

Allerdings leidet mein Begriff von "Tiefe" etwas... ein "tiefer Sinn", der das Leben trägt, steht nun plötzlich fast als ausgemachte Illusion da, als falsche, irreführende Idee.

Da ich dies aber bei bestem Willen nicht glauben kann, bringt mich dies wieder zu dem Gedanken zurück, dass Liebe eben einfach nicht das Nonplusultra ist - egal, wie rein sie auch sein möge. (Aber das ist ja so oder so nur ein Gedanke, der von engstirnigen, simplifizierenden Dogmatikern behauptet wird...)


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